Zum Inhalt springen
Andreas und Kathrin Blick auf die Weinkellerei [i18n] 5-Weingartenbegruenung_Phacelia Weinstöcke und Eichenbaum im Frühling vor dem Austrieb Blick auf die beleuchtete Weinkellerei in der Nacht Regenbogen über den Golser Weinrieden Austreibende Rebknosbe beim Aufbrechen Weingartenreihen im Frühling vor dem Austrieb Gelb blühender Raps als Gründüngung zwischen den Rebzeilen Junger Trieb mit ersten Blättern und Gescheinen kurz nach dem Austrieb Barriquefässer Das Barriquelager Geschwollene Rebknospe ein, zwei Tage vor dem Austrieb Sonnenmulde Weinflaschen

Bei der Weinlese - Capella 2009

Freitag, 16. Oktober 2009

« 2010 | 2009 | 2008 »
Aktuelles »  Veranstaltungen » 

Seit unserer letzten Meldung ist bereits ein Monat vergangen doch nun können wir vom erfolgreichen Abschluss der diesjährigen Weinlese berichten. Die viele Arbeit hinderte uns daran, Sie auch zwischenzeitlich mit Updates auf der Webseite auf dem Laufenden zu halten doch dafür können wir Ihnen nun mitteilen, dass die Ernte hervorragend verlaufen ist. Wir werden demnächst noch einen kleinen Überblick über die Ernte veröffentlichen, doch in der Zwischenzeit gibt es hier ein paar Bilder vom wahrscheinlich spannendsten Teil davon.

So wie jedes Jahr hatten wir spezielle Pläne für unsere Capella Zweigelt Selektion. Für diese suchen wir nicht nur die schönsten und reifsten Trauben aus, wir unterziehen sie auch einer besonderen Technik der Kaltmaceration um das beste und intensivste Aroma aus den Trauben herauszulocken. Für diese Behandlung werden die Trauben gequetscht und sofort auf weniger als 5° C abgekühlt. Bei dieser Temperatur bleibt die Maische für einige Tage in einem isolierten Tank stehen bevor die Gärung eingeleitet wird und sich die Maische wieder erwärmt. Das gibt dem Saft aus den Trauben viel Zeit um eine Menge Aromasubstanzen aus den Beerenschalen und dem Fruchtfleich herauszulösen bevor die Gärung überhaupt beginnt. Bei Temperaturen unter 5° C kann keine Gärung stattfinden, und auch unerwünschte Mikroorganismen wie Bakterien und Schimmelpilze können den Saft nicht verderben.

Die Vorbereitung kommt immer zuerst und so starteten wir damit, einen unserer Rotweingärtanks mit Styropor und Steinwolle zu isolieren. In diesem Tank wird der Capella abgekühlt und darin später auch vergoren. Natürlich sind dabei alle Familienmitglieder die Zeit haben mit von der Partie. (Bilder 1 und 2)


Bild 1: Tankunterseite mit Styroporplatten isolieren.

Bild 2: Mehr Isolierung rund um den Tank.

Nach der Ernte der Trauben muss alles sehr schnell gehen. Zum Abkühlen verwenden wir gefrorenes Kohlendioxid mit ca. -78° C, das auch als Trockeneis bekannt ist.Trockeneis ist ideal da es beim Erwärmen ein Gas bildet und sich dabei vollständig verflüchtigt. Und nachdem bei der Gärung eines jeden Weines ebenfalls große Mengen an natürlichem Kohlendioxid entstehen, gibt es keine Probleme mit Rückständen vom Kühlprozess. Aber das Beste ist, große Mengen von Trockeneis in eine Flüssigkeit zu werfen ist erstens ziemlich spektakulär, und zweitens macht es auch enormen Spaß! (Bilder 3 bis 5)


Bild 3: Zwei Kisten mit 250 kg Trockeneis.

Bild 4: Trockeneis langsam zugeben. Man beachte den schönen Nebel!

Bild 5: Umrühren mit der Hand ist anstrengend! Und ja, noch mehr Nebel. Aufregend, nicht?

Nachdem die Arbeit beendet, und die Traubenmaische abgekühlt ist, wird der Tank verschlossen und auch oben mit Isoliermaterial abgedeckt. Nun vergehen ein paar Tage in denen sich der Tankinhalt nur ganz minimal erwärmt. Danach wird die Isolierung entfernt, Hefe zugegeben und die Gärung verläuft von diesem Zeitpunk an wie bei jedem anderen Rotwein auch. (Bild 6) Und was die Helfer angeht, ein Glas eisgekühlter Zweigelt Traubensaft trinkt sich immer gut. Und wie Sie sehen können, wir mögen den Nebel wirklich! (Bild: 7)


Bild 6: Der Capella 2009 zwischen seinen nicht ganz so coolen Geschwistern.

Bild 7: Ein kaltes Glas Zweigeltsaft nach getaner Arbeit.

All dies passierte bereits vor einigen Wochen. In der Zwischenzeit ist die Gärung des Capella abgeschlossen, der Wein wurde bereits abgepresst und in kleine, neue Barriques gefüllt. Dort durchläuft er jetzt einen biologischen Säureabbau der noch etwa ein Monat lang dauern dürfte. Danach reift er noch für mindestens ein Jahr im Barrique bevor er abgefüllt wird, nur um danach ebenfalls noch eine Zeit lang in den Flaschen zu lagern. Wir sind schon gespannt darauf was aus dem Capella 2009 entstehen wird, der Start ist ja immerhin bestens geglückt. Wir werden natürlich darauf achten, dem Wein die besten Bedingungen zu bieten doch im Grunde läuft es immer auf einen Punkt hinaus. Die Qualität entsteht im Weingarten und der Wein kann niemals besser gemacht werden als es die geernteten Trauben erlauben. Ein Kellermeister kann nur versuchen daraus das Beste entstehen zu lassen und so gesehen kann aus den schönen, händisch selektionierten Zweitelt Trauben nur ein großer Capella 2009 werden.

Zum Seitenanfang »