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Andreas und Kathrin Blick auf die beleuchtete Weinkellerei in der Nacht Regenbogen über den Golser Weinrieden [i18n] 5-Weingartenbegruenung_Phacelia Austreibende Rebknosbe beim Aufbrechen Gelb blühender Raps als Gründüngung zwischen den Rebzeilen Geschwollene Rebknospe ein, zwei Tage vor dem Austrieb Weingartenreihen im Frühling vor dem Austrieb Blick auf die Weinkellerei Das Barriquelager Weinstöcke und Eichenbaum im Frühling vor dem Austrieb Junger Trieb mit ersten Blättern und Gescheinen kurz nach dem Austrieb Sonnenmulde Weinflaschen Barriquefässer

Warten auf's Dessert

Samstag, 24. Oktober 2015

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Zwei Reihen mit Hochkultur Weinreben die auf den unteren 60 cm mit feinmaschigen Kunststoffnetzen bedeckt sind.
Starnetze gegen Vogelfraß.

Nach dem Essen kommt hoffentlich ein Dessert, und nach der Weinlese hoffen wir ebenso auf einen guten Abschluss. Wir möchten noch süße Dessertweine, genauer gesagt Eiswein und Trockenbeerenauslese ernten. Beides zusammen haben wir schon seit Jahrzehnten nicht mehr im selben Jahr gemacht, aber nachdem uns der Jahrgang bisher regelrecht verwöhnt hat, wollen wir es einmal genau wissen.

Wie auf dem Foto zu sehen ist, haben wir unsere Trauben mit Netzen vor Staren geschützt. Jetzt, nachdem die Ernte praktisch vorüber ist, stürzen sie sich natürlich auf alle verbliebenen Trauben. Mit den Netzen wollen wir sicherstellen dass der Wein unser Dessert bleibt, und nicht das der Vögel.

Für Eiswein braucht es “einfach” kalte Temperaturen. Mindestens -7° für ein paar Stunden und schon können wir ernten. Doch das heißt warten. In manchen, glücklichen Jahren gelingt das in einer ungewöhnlich kalten Novembernacht, in anderen leider überhaupt nicht. Wir werden sehen, hoffen aber natürlich auf einen möglichst frühen Zeitpunkt damit wir uns zu Weihnachten nicht mehr darum sorgen müssen. Doch auch das wäre nicht ungewöhnlich. Den 2003er Eiswein haben wir am 25. Dezember geerntet, den 1995er am 26. - so ist das eben.


Trauben mit beginnender Edelfäule.

Für Trockenbeerenauslese müssen wir nicht auf Frost warten, und doch ist sie noch schwieriger zu erzielen. Die Trauben sollen nicht gefrieren sondern vollkommen von der Botrytis, der Edelfäule, befallen werden. Sie macht die Beerenhaut für Wasser durchlässig und die Trauben können an warmen Herbsttagen langsam eintrocknen. Ihr Saft wird so stark konzentriert und immer süßer. Edelfaule Trauben sind zwar nicht besonders schön anzusehen, ihr Saft ist dafür umso wertvoller und entwickelt unglaubliche Süße und Aromatik.


Zwei Fotos von Gols mit Gebäuden, zwei Kirchtürmen und Weingärten im Hintergrund. Dicker niedriger Bodennebel in einem Bild, strahlender Sonnenschein im anderen.
TBA Wetter: Nebel am Morgen, Sonne zu Mittag.

Die Botrytis ist aber ein anspruchsvolles Ding. Es gibt nur wenige Weinbaugebiete wo sie gute Bedingunen vorfindet und zum Glück ist der Neusiedlersee ein Garant dafür dass sie sich bei uns wohlfühlt. Kalte, nebelige Morgen und ein warmer sonniger Tag sind ideal für die Entstehung von edelfaulen Prädikatsweinen. Das gelingt bei uns zwar häufig, aber bei weitem nicht in jedem Jahr. Darum hier zwei aktuelle Fotos der Golser Weingärten. Eines von heute Früh mit Nebel gerade hoch genug um die Reben einzuhüllen. Ein paar Stunden später ist alles vorbei und wir haben warmes, sonniges Wetter. Ausgezeichnet! Wenn das so weiter geht, freuen wir uns auf eine großartige 2015er Trockenbeerenauslese.

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